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Im Rahmen der ersten Wiener Antirassismustage findet ein Diskussionabend zm Thema „Zivilcourage und Allyship“ mit Lisa Kremling, MA statt. Neben Inputs von Expert*innen zum Thema öffnen wir Raum für Austausch und freuen uns, wenn ihr eure Erfahrungen im Hinblick auf wirksame Strategien & Maßnahmen zur Förderung von Diversity teilt. Willkommen sind alle, die Lust darauf haben, Teil eines respektvollen Raums für Erfahrungsaustausch zu sein, in dem unterschiedliche Perspektiven Platz haben und jede*r einzelne bereit ist, Verantwortung für die eigene Sprache und das eigene Handeln zu übernehmen.

Rassismus geht uns alle an! 

Rassistische Strukturen und Verhaltensweisen sind tief in der Österreichischen Kultur verankert und zeigen sich täglich auf allen Ebenen unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens. Jedes Mitglied unserer Gesellschaft ist Teil eines rassistischen Systems, das weiße Menschen privilegiert und Schwarze Menschen sowie PoC benachteiligt. Privilegien sind für die Menschen meist unsichtbar, wenn sie sie besitzen. Gleichzeitig haben genau diese Menschen in der Regel leichteren Zugang zu Ressourcen und damit auch mehr Handlungsspielräume und Reichweite, z.b. auch dann, wenn es um Veränderungsmöglichkeiten geht.

Im Hinblick auf Rassismus bedeutet das, dass Menschen, die keine rassistischen Erfahrungen machen, auf mehreren Ebenen privilegiert sind. Nicht nur profitieren sie von rassistischen Strukturen, sondern haben zudem die Entscheidungsfreiheit, sich gar nicht erst (selbst)kritisch mit dem Thema auseinandersetzen zu müssen. Je unsichtbarer ein Thema ist, desto weniger Auseinandersetzung findet somit auch auf politischer und wissenschaftlicher Ebene statt. Umso wichtiger ist es, im Kampf gegen Rassismus dialogbereit zu bleiben, Räume für Austausch zu schaffen, ins Gespräch zu kommen, uns zu verbünden und zu solidarisieren. Denn Rassismus geht uns alle an!

Rassismus tötet!

Weltweit sterben täglich Menschen an den Folgen rassistischer Gewalt, Ausbeutung und Diskriminierung. Schwarze Menschen und PoC erleben rassistische Gewalt und Diskriminierungen sowohl auf individueller Ebene in unzählbar vielen kleinen und großen Alltagssituationen als auch auf struktureller Ebene, z.B. in den Medien, im Bildungssystem, am Arbeits- und Wohnungsmarkt, im Gesundheitssystem sowie im Sicherheitsapparat. Spätestens seit den öffentlich geteilten Videoaufnahmen der Ermordung von George Floyd, können auch Menschen ohne Rassismuserfahrungen die Augen nicht mehr davor verschließen, wie rassistisch unsere Strukturen und Institutionen sind. Das schädigt jede*n einzelnen ebenso wie uns alle – es schadet einem demokratischen Zusammenleben genauso wie unserer kollektiven mentalen & physischen Gesundheit.

Solidatität mit Herz – how to ally?

Viele möchten sich solidarisieren. Aber wie? Leider gibt es hierfür kein Rezept oder eine To Do-Liste, die wir einfach abarbeiten können. Vielmehr braucht es Zeit, viel Austausch und die Bereitschaft, die eigene Rolle und entsprechend individuelle Handlungsspielräume in der Gesellschaft zu reflektieren. Da Rassismus häufig unsichtbar gemacht wird, bleiben auch die damit einhergehenden Diskriminierungserfahrungen oft unausgesprochen, meist ungehört. Es ist zunächst einmal wichtig, dass diese Erfahrungen gehört werden. Dafür braucht es sichere Räume, in denen Perspektiven Platz haben, die in einer rassistisch sozialisierten Gesellschaft unsichtbar gemacht werden. Und es braucht Brückenbauer*innen, die ihre Privilegien, ihre Ressourcen, ihre Netzwerke und Reichweite nutzen, um diese Perspektiven sichtbar zu machen. Das kann bedeuten, Räume zur Verfügung zu stellen, zu öffnen und zu halten, in denen Austausch auf Augenhöhe möglich ist und gefördert wird.

Es gibt viele Möglichkeiten, sich zu solidarisieren und zu verbünden und wie bei jedem Thema gibt es hierzu verschiedene Zugänge & Meinungen. Lasst uns zuhören & Fragen stellen. Lasst uns darüber sprechen!